Mein Pferd mag kein Eisen im Maul...
- Gisela Gelhausen
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- 19. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Ein Satz den man als Trainer immer mal wieder hört. Im Augenblick bin ich dabei vom Bosal auf Wassertrense umzustellen. Auch Jac, der mit dem Bosal gut zurecht kommt, war erstmal nur mässig begeistert mit einem Stück "Eisen" im Maul. Das klingt schon so unfreundlich. Also ist es mein Job ihm zu erklären, was er mit dem Druck und der Bewegung im Maul anfangen soll. Natürlich ist das Gebiss erstmal ein Fremdkörper und das Pferd versucht es auszuspucken. Im Gegensatz zum Gebiss wird der Sattel, der auch am Körper festgeschnallt wird, von den Reitern eher akzeptiert. Wer schon Pferde die zum ersten Mal Sattel tragen durch die Halle hat toben sehen, weiß das Pferde das auch nicht gleich toll finden. Aber mit Sattel sitzt es sich halt bequemer und sicherer, also muss das Pony da durch. Aber ein schlecht passender Sattel ist nicht besser als ein schlecht angepasstes Gebiss. Man kann auch da herausfinden, was ins Pferdemaul passt und dem Pferd angenehm ist.
Es gibt Pferde die Jahrelang geritten werden, ohne jemals zu verstehen, was sie eigentlich tun sollen. Solange das so ist , kann ich nur mit Kraft einwirken und das Pferd leidlich in die Richtung ziehen in die ich möchte. Es geht aber darum, dass das Pferd wirklich versteht, wie es dem Druck im Maul "entkommt". Das wiederum liegt an dem Moment an dem es Entlastung bekommt. Wird der Zügel locker wenn es den Kopf hochreisst oder nach unten abtaucht wird es DAS tun. Wird der Zügel leicht, wenn es dem Druck/Zug folgt wird es nachgeben lernen.
So besteht ein großer Teil des Trainings darin geduldig auf eine richtige Antwort des Pferdes zu warten, sie zu erkennen und sofort zu belohnen und bestätigen. Selbst wenn das Pferd" aus Versehen" das Richtige tut.
Je nachdem wie gut dem Reiter das Nachgeben im richtigen Moment gelingt wird es schnell verstehen. Da das Timing mit der Geschwindigkeit und Bewegung immer schwieriger wird - warum nicht im Stand oder vom Boden beginnen. Da hat man genügend Zeit und alles genau im Blick. Deshalb also auch die Abkau-Übungen am Beginn des Videos.
Weiter gehts dann auf kleinen Kreisen und in den Seitengängen. Schließlich klappt es dann auch im Galopp auf kleinem Cirkel und in leichter Aussenstellung am äußeren Zügel zu führen. Hier kann ich Jac gut kontrollieren und ohne mich im Sattel schafft er es inzwischen sich auch auf dem schwächeren Hinterbein etwas zu setzen. Wieder ein Stück der Arbeit getan, auf dem Weg zum Reitpferd.
PS - während diesem Dreh (eigentlich wollte ich reiten) hat es 5 Minuten nachdem alles aufgebaut war angefangen zu stürmen.
Sogar die Kamera ist einmal abgestürtz, obwohl sie in der Mitte der Bahn stand. Daher die Geräuschkulisse. Trotzdem hat sich Jac super konzentriert . Wenn ss nervt - einfach den Lautsprechen ausschalten ...

























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